Simitçi Cafe
Artikel aus unserem Stadteilmagazin Ausgabe 9, Juni 2016
Endlich ! Ein Cafe Simitçi – ein neuer Lichtblick in St. Leonhard
Man lernt ja in St. Leonhard immer etwas hinzu. Simit sind die Sesamkringel, die an jeder Ecke in der Türkei verkauft werden, also die türkischen Brezeln. Simitçi heißt dann wahrscheinlich der Kringelverkäufer. Das ist bei dem Cafe von Oguz Yurtalan eine gelinde Untertreibung. Eine kleine Auswahl der angebotenen Speisen: Blätterteigmenü, Su Böregi, Frühstücksmenü usw.
Besonders beliebt ist das Frühstücksmenü, das auf großen Platten bereits um 6.00 Uhr kredenzt wird. Zu dieser Zeit sei in seinem Cafe sehr viel los, weshalb er auch sechs weitere Mitarbeiter habe. Alles, so Oguz, werde frisch zubereitet. Ein Garant für Qualität ist auch Alican Baylhoca, der als gelernter Bäckermeister für das frische türkische Brot zuständig ist.
Es versteht sich von selbst, dass zunächst vor allem Landsleute zu seinen Kunden zählten. Aber in der Zwischenzeit, Oguz ist seit November 2015 in der Schwabacher Straße 75, kommen auch eingefleischte Nürnberger und nicht nur St. Leonharder zu ihm.
Zu diesen bodenständigen Nürnbergern gehört auch unser Wirt, der in der Werderau aufgewachsen ist. Wir wollten uns ja aber eigentlich über das Cafe unterhalten! Recht einladend erscheint mir die Inneneinrichtung, sehr angenehm ist die das Lokal ergänzende Terrasse im Hinterhof. Die großformatigen Fotos vom alten und neuen Istanbul haben einen gewissen atmosphärischen Wert.
Und klar, jetzt sind wir gleich bei den Süßigkeiten zu denen es türkischen Kahvesi, Kumda Türk Kahvesi, aber natürlich auch Cappuccino, Latte Macchiatto, und Espresso gibt. Halt, ich habe den Cay vergessen. Zu den Süßspeisen: Ich empfehle dem geneigten Leser das übliche Baklava zu vergessen. Was Oguz anzubieten hat, ist zwar kleiner und weniger süß, aber um einiges pikanter.
Es sind osmanische Süßspeisen, wie kleine Vogelnester aussehend, so Acem mit Mandeln und Nüssen, Bohca mit Pistazien, Burma mit Pistazien. Der Durchmesser der Vogelnester ist nicht größer als zweieinhalb Zentimeter, d.h. man kann schon einige verdrücken. Sie kommen direkt aus Istanbul aus einer Spezialitätenbäckerei, und zwar jede Woche frisch.
Wer einen deutschen Käsekuchen will, kann ihn natürlich auch haben. Wer bei Simitçi seinen Kaffee trinken will, was wir allen Leonhardern empfehlen, soll sich gemütlich hinsetzen und das Angebot von Oguz genießen. Kaffee to go sieht weder der Bürgerverein gern noch Oguz, die Becher stehen nicht an der Theke. An dem Cafe Simitci führt die Schwabacher Straße, die früher die Straße nach Venedig war, vorbei. Für viele war Venedig aber nur eine Etappe auf dem Weg nach Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Dort waren etliche Nürnberger Kaufleute anerkannte Bürger. Das war im Mittelalter. Um türkische Köstlichkeiten genießen zu können, müssen wir heute nicht nach Istanbul wandern, die gibt’s bei uns, unter anderem bei Simitçi.
Der Bürgerverein St. Leonhard / Schweinau wünscht Oguz und seiner Mannschaft viel Erfolg und ermuntert die Leonharder auch einmal osmanische Spezialitäten zu probieren.
(Klaus Thaler)