Bella – Lotto & Deutsche Post, Tabak, Getränke, Drogerie, Zeitungen, Geldtransfer
Artikel aus unserem Stadteilmagazin Ausgabe 8, Januar 2016
„Willkommen bei Bella“
Was mag sich wohl hinter diesem Willkommensgruß verbergen?
Soviel können wir verraten: Es handelt sich um einen Laden in der Schweinauer Hauptstr. 16. Hier stocke ich aber auch schon wieder, wenn ich die Bilder von Barabara Zucker, bekannt von unserer „Bunten Nacht“ und Mitglied des Bürgervereins, sehe, die die Wände schmücken.
Einigen wir uns einfach auf „Zeitschriftenladen“ mit der Tendenz zum „Tante Emma“ – Laden. Das ist nicht abwertend gemeint. Heute ist ja an einem Zeitungskiosk oft eine Poststation ohne Schaltermentalität angegliedert.
Viktoria Bakalor und ihren Mann Anar, die den Laden nun schon ein Jahr führen, kann man sich auch gar nicht als Schalterbeamten mit dem „Warten Sie bis Sie drankommen“ vorstellen. Wenn`s länger dauert kann man ja einstweilen einen Kaffee trinken. Und, eine Schlange kann sich rasch bilden, denn die Bakalors können auch Geldtransfers in die ganze Welt durchführen und haben im Ladensortiment auch noch für zerstreute Junggesellen und -gesellinnen oder gestresste Hausfrauen Päckchensuppen“, Öl, Nudeln, Thunfischbüchsen und Oliven anzubieten. Da lässt sich schon mal ein schnelles Abendessen bereiten.
Gerade in der Vorweihnachtszeit, als ich mit meinem Interviewwunsch störte, ist bei „Willkommen bei Bella“ viel los. Bella, die kleine Tochter, und Rafael, der Sohn, sind freilich nur als Besucher im Laden anwesend.
Frau Bakalor kennen wir vom Bürgerverein auch aus einem anderen Zusammenhang. Sie schreibt gerade jetzt im Fach Architektur ihre Masterarbeit über den Schweinauer Bahnhof und über die angrenzenden Grundstücke, siehe den entsprechenden Artikel in unserem Heft. Sie ist also nicht nur über den Laden mit unserem Stadtteil verbunden, sondern auch über ihr Studium. Versteht sich, dass sie Mitglied im Bürgerverein ist. Das ist nicht selbstverständlich, denn ihre Familien, ihre eigene und die ihres Mannes, kommen von weit her: Viktorias Familie kommt aus Nikolaev bei Odessa in der Ukraine und die Familie ihres Mannes aus Baku in Aserbaidschan, das soll 5000 km weit weg sein.
Der Vorteil einer multikulturellen Familie liegen auf der Hand: Es können deutsche, russische, türkische und rumänische Kunden dank der Sprachkenntnisse der Ladeninhaber gut bedient werden.
Das alles, Kinder, Studium und Laden, unter einen Hut zu bringen ist sicher nicht einfach. Der Bürgerverein hofft, dass es für Viktoria und Anar Bakalor nicht allzu stressig wird und noch Zeit für einen Plausch mit Kunden, in welcher Sprache auch immer, möglich ist.
(Klaus Thaler)